Wann ist eine Präsentation gelungen? Und wann sieht man als Vortragender nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch gut – weil man die Teilnehmer erreicht, sie überzeugt hat und dabei dem “Plan” bzw. Ziel ganz treu bleiben konnte?
Aus meiner Sicht ist die Antwort darauf: gelungen und erfolgreich ist eine Präsentation, wenn sie wertschätzend geplant wurde. Nun ist Wertschätzung zunächst ein ‘weiches’ Wort. Verwende ich Wertschätzung aber als Gradmesser für weniger gelungene Präsentationen, die ich selbst erlebt habe, kann ich den mangelnden Erfolg durchaus immer ‘knallhart’ auf mangelnde Wertschätzung zurückführen. Dazu später im Text mehr.
Das Schöne an der Wertschätzung ist, dass sich mit ihr als Leitlinie ein Plan ergibt, mit dem Sie sich auf Präsentationen vorbereiten können. Dieser Plan besteht aus 9 Elementen oder Leitmotiven, die sich wie folgt ergeben: Jede Präsentation hat 3 Eckpfeiler oder ‘Bestandteile’ – das Thema, den/die Redner/in und die Teilnehmer, also das Publikum.
Außerdem gibt es drei Ebenen bzw. Stufen der Vorbereitung. Für einen Vortrag muss ich 1. eine Botschaft festlegen oder erarbeiten, 2. diese Botschaft visualisieren und 3. meinen Auftritt planen und durchführen.
Ordnet man diese 3 Eckpfeiler und 3 Ebenen als Matrix an, ergibt sich ein leeres Raster – für das nun die Leitlinie Wertschätzung ins Spiel kommt.
D.h. die Felder der Matrix füllen sich, indem ich mir für jedes Feld eine Frage nach dem Muster “Wie zeige ich Wertschätzung für mein Thema auf Ebene der Botschaft?” “Wie zeige ich Wertschätzung für mich als Rednerin auf Ebene der Botschaft?” usw. stelle. Betrachten wir das genauer.
Wie zeige ich Wertschätzung für mein Thema auf Ebene der Botschaft? heißt: Wie formuliere ich die Botschaft so, dass sie dem Thema gerecht wird? Wie wähle ich die Botschaft so, dass sie sich positiv einprägt (weil “sie es mir wert” ist)?
Es gibt Übungen und Vorgehensweisen, um die eine, wichtige Botschaft Ihrer Präsentation zu finden. Eine Auswahl davon wird in Kürze hier im Blog vorgestellt.
Das nächste Leitmotiv ist “Haltung” – als Antwort auf die Fragen: Wie zeige ich Wertschätzung meiner eigenen Person gegenüber auf Ebene der Botschaft? oder anders gesagt: Wie äußere ich eine Botschaft, die ich mit Stolz und Freude verkünden und verteidigen möchte?
Dazu muss ich mir natürlich überhaupt klar darüber werden, welche Haltung ich einnehme und wie ich diese für das Zielpublikum erkennbar machen kann. Gemeint ist zunächst die innere Haltung – die aber auf Ebene 3 (dem “Auftritt”) natürlich auch äußerlich sichtbar und hörbar wird.
Wie zeige ich Wertschätzung für die Teilnehmer auf Ebene der Botschaft?
Indem ich genau für diese Teilnehmer auswähle aus all dem, was ich zum Thema sagen könnte. D.h. zunächst natürlich dadurch, dass ich überhaupt eine passende Botschaft für genau diesen Zuhörerkreis auswähle. Hinzu kommt noch die Kommunikationsstrategie, also ob ich mit der Präsentation erklären, überzeugen oder motivieren möchte, Betroffenheit auslösen – oder all diese Ziele an der ein oder anderen Stelle zum Tragen kommen. Das wiederum beeinflusst nicht nur die Auswahl aus dem Themenbereich sondern natürlich auch den Aufbau des Vortrags.
Dies ist einer der eingangs erwähnten Kritikpunkte, die ich aus Teilnehmersicht an weniger gelungenen Präsentationen habe. Ich fühle mich beispielsweise überhaupt nicht wertgeschätzt, wenn wir als deutsches Publikum von einem deutschen Redner Folien auf Englisch präsentiert bekommen, die zum Teil für uns belanglose Informationen enthalten (Vermutung: weil diese Folien schon vorhanden waren).
Die ersten drei Leitmotive haben Sie nun bereits.
Wie die verbleibenden 6 Wegweiser lauten und mit welchen Schritten und vorbereitenden Übungen Sie eine Präsentation im Rahmen der insgesamt 9 Leitmotive planen, dazu ab morgen täglich Neues.
Wenn Sie sich die Matrix ausdrucken möchten – hier ein PDF-Download.
Caroline Kliemt, reichweite Beratung